„Unsere Branche ist wirtschaftlich besonders stark von den Auswirkungen
der Covid-19 Krise betroffen.“
Frau Nicole Bernadzik, Leiterin für Sales und Marketing im mainhaus Stadthotel Frankfurt, erzählt wie es ihr und ihren KollegInnen in dieser Lage ergangen ist und warum sie als „Branchen-Neuling“, trotz allem, glücklich über ihre Entscheidung ist, in der Hotellerie zu arbeiten.
Verschlossene und leere Restaurants, Cafés, Bars und Hotels. Was bis vor wenigen Wochen noch undenkbar war, ist bittere Realität geworden. Eine ganze Branche bangt um ihre Existenz – und mit ihr all die Schicksale und Menschen, die an ihr hängen. Doch bis vor kurzem hatte in der Politik kaum jemand ein Ohr für die Sorgen.
Prominente Gastro-Allianz
Das nahmen am 20. April 2020 prominente Spitzenköche wie Rosin, Mälzer und Raue zum Anlass eine Gastro-Allianz ins Leben zu rufen, die von der Bundesregierung einen „achtsamen Neustart“ für Restaurants, Bars und Cafés forderte. Der Kampagne unter dem Hashtag restartGastro konnte sich jeder anschließen, dem es auch eine Herzensangelegenheit ist, indem er/sie ein Bild von sich und der Message in den sozialen Medien postete.
Michelle Kessler vom Bankettbüro ist gleich aktiv geworden und hat über den hotel-internen Kommunikationskanal die KollegInnen kontaktiert und um Fotos zu #restartGastro gebeten. Natürlich wollte das Team des mainhaus Stadthotel Frankfurt diese tolle Initiative unterstützen. Einige sind für die Fotos extra ins Hotel gekommen und haben sich in der Küche und im leeren Restaurant fotografieren lassen. Sogar Frau Kessler’s Hund Tropper, der längst zum mainhaus Team gehört, ließ es sich nicht nehmen unter diesem Motto lässig in die Kamera zu schauen. Am Ende ist eine #restartGastro Collage entstanden, die Frau Bernadzik und Frau Kessler über die Social-Media-Kanäle und die Homepage verbreitet haben. Das alles verbunden mit einem herzlichen Dank an das gesamte Team – für die Geduld, den Zusammenhalt und die Loyalität in dieser außergewöhnlichen Lage.
Rückblick März 2020 – Stornos, Kurzarbeit und Verzweiflung
Innerhalb kürzester Zeit wandelte sich die Welt, wie sie sie kannten. Einfach so. Von einem Tag auf den anderen.
„Bereits Ende Februar hatten wir im Veranstaltungsbereich für den Rest des Jahres schon sehr gute Zahlen, die unsere Zielerreichung für 2020 realistisch aussehen ließen. Doch mit der Absage der ersten Messe Ende Februar und der weiteren (globalen) Entwicklung ging es bei uns ab da im Veranstaltungs- und Logisbereich hauptsächlich um Schadensbegrenzung. Seit der Anordnung der hessischen Landesregierung vom 20. März ist unser Restaurantbetrieb geschlossen und wir mussten unser komplettes Küchen- und Service-Team in Kurzarbeit nach Hause schicken. Auch alle anderen Mitarbeiter sind seit dem 1.4. in Kurzarbeit. Menschen, um die wir monatelang gekämpft haben, um sie für unser Team zu gewinnen.
Wo es sinnvoll und möglich ist, arbeiten einige der Teams im Homeoffice. Aufgrund der andauernden Kontaktsperren und Versammlungsverbote bearbeiten die Kolleginnen aus dem Bankettbüro seit ca. 2 Monaten fast ausschließlich Stornierungen und auch Umbuchungen von Veranstaltungen. Das wird auf die Dauer sehr frustrierend. Neuanfragen kommen natürlich nur sehr zögerlich, da nach wie vor allgemeine Unsicherheit in diesem Bereich besteht“, erzählt Frau Bernadzik, die selbst erst im Januar diesen Jahres im mainhaus Stadthotel Frankfurt angefangen hat. Ob sie es, angesichts der enormen Herausforderungen, je bereut hat von der Konsumgüter- und Finanzbranche in die Hotellerie gewechselt zu haben?
„Auf gar keinen Fall! Diese Branche ist unglaublich spannend, abwechslungsreich, menschlich bereichernd und nicht immer vorausschauend planbar. Das gefällt mir und die enthusiastische Leidenschaft der Hotellerie & Gastronomie hat mich schon jetzt vollkommen in ihren Bann gezogen. Ich bin definitiv gekommen, um zu bleiben.“
Derzeit sind Hotels noch für Geschäftsreisende geöffnet. Daher arbeitet das Team aktuell mit Minimalbesetzung weiter – und wenn es nur für einen Gast in der Woche ist. „Aber jetzt wurde gerade verkündet, dass wir ab dem 15. Mai wieder unseren Betrieb aufnehmen dürfen. Darüber sind wir sehr erleichtert“, strahlt Frau Bernadzik.
Stillstand nutzen statt Klagen und Abwarten
Die Hoteldirektion hat die Krise genutzt, um aufgeschobene Projekte umzusetzen, statt in eine lähmende Schockstarre zu verfallen. Während der obligatorischen „Pause“ hat sie sich insbesondere dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet und so auch ganz „nebenbei“ ein starkes Statement an ihre MitarbeiterInnen gesandt: Das hier ist nicht das Ende. Gemeinsam werden wir stark aus dieser Krise hervorgehen.
So konnten jetzt sogar neue Bewohner bzw. Mitarbeiter einziehen. Die „mainhaus-Bienen“.
Frau Bernadzik: „Anfang April sind, in Kooperation mit einem professionellen Imker aus Erzhausen, zwei Bienenvölker bei uns im Hotel-Garten „eingezogen“. Die beiden Bienenstöcke sind von der Terrasse aus gut sichtbar und so können wir – und bald hoffentlich auch wieder unsere Gäste – den ca. 140.000 fleißigen Bienen bei der Arbeit zuschauen. Der Honig wird nach den strengen Regeln des deutschen Imkerbundes gewonnen und ist ein pures, wertvolles Naturprodukt. Den gewonnenen Honig werden wir dann sowohl im Hotel beim Frühstück direkt aus der Wabe anbieten als auch in Gläser abfüllen.“
Darüber hinaus standen Digitalisierung und ökologische Bettwäsche auf der Agenda.
„Bislang waren wir digital nicht besonders breit aufgestellt. Vor ein paar Wochen haben wir uns nun auch diesem Thema gestellt und in den relevanten Bereichen das Video-Konferenz Tool „Zoom“ installiert.
Außerdem freuen wir uns sehr unseren Gästen bald ein noch besseres Schlaferlebnis bieten zu können – mit ökologischer Bettwäsche made in Germany. Für diese kommen ausschließlich kalkfreies, reines Bergquellwasser des Bayerischen Walds sowie ökologisch angebaute Baumwolle zum Einsatz. Jetzt, wo das Hotel praktisch leer ist, haben wir die Gelegenheit genutzt und den Austausch der Bettwäsche vorgenommen, die schon Anfang März geliefert wurde. Zudem haben wir ein spezielles Kissenmenü für unsere Hotelzimmer kreiert, aus dem sich unsere Gäste auf Wunsch verschiedene Kopfkissen mit wirkungsvollen Füllmaterialien wie Dinkel, Lavendel oder Arvenspänen für einen erholsamen Schlaf auswählen können.“
„Wir lassen niemanden gehen.“ ALLE MitarbeiterInnen bleiben
Trotz der unglaublich herausfordernden und ungewissen Situation sollen nach Aussage der Hoteldirektorin, Andrea Gänsslen-Halfbrodt, ALLE MitarbeiterInnen ihre Stellen behalten. Dies betrifft auch die MitarbeiterInnen, die im ersten Quartal 2020 eingestellt wurden. Das Team war kurz vor dem Ausbruch von Corona endlich vollständig aufgestellt und natürlich gilt es positiv in eine Zukunft „danach“ zu blicken. Viele andere Betriebe mussten Kündigungen aussprechen. In erster Linie davon betroffen waren diejenigen, die noch in der Probezeit waren. Für Frau Gänsslen-Halfbrodt war von Anfang an klar, dass das für sie nicht in Frage kommt und sie hat es geschafft. Mit einem vollständigen und motivierten Team ist sie für die Wiedereröffnung bereit.
„Wir freuen uns wieder zusammenarbeiten und endlich wieder Gäste willkommen heißen zu dürfen. Die Gesundheit unserer MitarbeiterInnen und Gäste hat für uns absolute Priorität und so treffen wir selbstverständlich alle nötigen Vorkehrungen“, versichert die Hoteldirektorin.
Wir danken Frau Bernadzik ganz herzlich für den offenen Einblick, den sie uns gewährt hat. Abschließend möchte sie Ihnen allen, Gästen, MitarbeiterInnen und BranchenkollegInnen noch folgende Grüße mit auf den Weg geben:
„Ich wünsche Ihnen allen beste Gesundheit und möglichst bald wieder gesellige Tage,
volle Restaurants und Hotelbetten.“
Entdecken Sie Neues und LEBENS’WERT im mainhaus Stadthotel Frankfurt.
Das Team freut sich auf Sie.